Rückkehr zur Lebensweisheit der Lakota

Rückkehr zur Lebensweisheit der Lakota
Rückkehr zur Lebensweisheit der Lakota

Rückkehr zur Lebensweisheit der Lakota - Alte Werte zur Rettung einer modernen Welt, Joseph M. Marshall, Kopp Verlag, 2014

 

Die Weisheiten, die dieses Buch vermittelt, könnten für sämtliche westlich orientierten Gesellschaften von großem Nutzen sein – wenn sie sie denn beachten würden. Jede Zeile Joseph Marshalls legt Zeugnis von dem großen Wissensschatz ab, den das Volk der Lakota über Generationen angesammelt hat. Dabei handelt es sich um eine völlig alltagstaugliche Philosophie, die sich im harten Überlebenskampf der nativen Völker bewährt hat. Die Weisheiten des Joseph Marshall leuchten unmittelbar ein und haben nichts Abgehobenes. Joseph Marshall hat sein Buch so aufgebaut, dass er zu den wichtigsten ethischen Werten jeweils eine Geschichte erzählt. Anschließend liefert er zu jeder Tugend, wie z. B. Selbstlosigkeit, Toleranz oder Geduld, einen gut durchdachten und anschaulichen Kommentar ab. Fast alle Geschichten stammen wohl aus der traditionellen Überlieferung und geben ganz nebenbei einen interessanten Einblick in das harte und entbehrungsreiche Leben der „Indianer“. Nur die letzte Erzählung, „Der knorrige Stock“, spielt in der Neuzeit. Man darf annehmen, dass sich der Autor diese Geschichte - zum Thema Weisheit - ausgedacht hat. Joseph Marshall konfrontiert den Leser auch mit dem Unrecht, das seinem Volk angetan worden ist. Man kann es ihm nicht verdenken. Joseph Marshall kritisiert eindringlich den Jugendwahn, von dem unsere westliche „Zivilisation“ befallen ist. Er betont, dass alte Menschen gewissermaßen eine Bibliothek der Weisheit sind. Wenn wir uns wieder auf diesen Wissensschatz besinnen würden, anstatt die Alten einfach abzuschieben, wäre viel gewonnen. Joseph Marshalls Philosophie ist angenehm lesbar und gut verständlich. Viele werden dieses Buch wegen seines bedächtigen und zurückhaltenden Stils trotzdem langweilig finden. Und gerade die Egoistischen und Intoleranten unter uns, die dringend umdenken müssten, um unserer Gesellschaft eine Wende zum Besseren zu ermöglichen, werden es nicht lesen.